Den Stimmzettel richtig ausfüllen
Das Ratsbegehren – eine Drohkulisse
Der Gemeinderat hat, wie bereits in der Presse bemerkt, gegen das Bürgerbegehren ein „Ratsbegehren“ zu Abstimmung gestellt.
Im Ratsbegehren wird unterstellt, dass der Supermarkt und die Wohnbebauung nicht voneinander zu trennen sein. Diese Abhängigkeit ist frei erfunden.
Der Gemeinderat kann im Falle einer Ablehnung des 2. Vollsortimenters (durch eine Mehrheit für das Bürgerbegehren) sehr wohl seine Planungen fortführen, überarbeiten lassen und eine kleine, maßstäbliche Lösung für die Nahversorgung entwickeln.
So stimmen Sie für das Bürgerbegehren
Um dafür zu stimmen, den Vollsortimentermarkt zu verhindern, stimmen Sie also mit „Nein“ gegen das Ratsbegehren und mit „Ja“ für das Bürgerbegehren. Und in der Stichfrage für „Bürgerentscheid 2, Bürgerbegehren.“
Dass die Gemeinde den Wählenden die Pistole auf die Brust setzt, also (ätschi bätsch) bei für sie negativem Wahlausgang das ganze Teilsrain-Paket aufgeben will, sich beleidigt ob der dummen Bürger zurückzieht, ist unfair besonders gegenüber denjenigen, die bereits viel Energie für ihre Zukunftsvision investiert haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei der Mehrzahl der Genossenschaftsinteressierten in deren Vision einer Wohnidylle ein Supermarkt als Nachbar sicherlich keinen Platz hatte. V.a. die Behauptung, dass von Anfang an der Vollsortimenter in seiner jetzigen Planung als feste Voraussetzung für alle anderen baulichen Vorhaben gegolten haben soll, stimmt doch so nicht. Noch bei der öffentlichen Diskussionsveranstaltung mit den Genossenschaftlern im Rathaus, wurde die Frage nach einem Laden zwar in den Raum gestellt aber noch nicht eindeutig beantwortet. Deshalb fühlten sich diese berechtigt übergangen, als sie plötzlich mit dem entsprechenden Beschluss konfrontiert wurden. Die darauf an die Gemeinde gerichtete Beschwerde brachte, zusammen mit de Protestaktion zur Rettung des durch Abholzung bedrohten Waldstücks das jetzige Gerangel ins Rollen.
Schade ist es, wenn jetzt Fronten entstehen würden, die das Gemeindeleben nicht unberührt lassen würden.
Hier, denke ich, muß sich der Gemeinderat sagen lassen, dass er, wohl wissend, dass sowohl SUPERMARKT als auch BÄUME Reizthemen sein würden, einen ehrlichen Dialog zur rechten Zeit mit den Bürgern umgangen hat. ……….
Interessant ist, dass vor dem Entscheid Fakten geschaffen werden. Oder warum sieht man statt eines Feldes einen bereits vorbereiteten Untergrund für die Gebäudeerrichtung?
Wer sich nochmals den aktuellen Bericht zum Zustand des deutschen Waldes in Erinnerung rufen möchte: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wald-in-deutschland-noch-nie-sind-so-viele-baeume-gestorben-wie-2020-a-5233254c-b79e-4f8e-83c3-de50b2349ef4