Bürger in Weiden gegen Gewerbegebiet
Aus Sicht des Grünen-Politikers Ludwig Hartmann hat die Abstimmung bayernweite Bedeutung. Sie zeige, dass „die Bevölkerung einen klaren Wertekompass“ entwickelt habe: „Unser Klimawald ist ihr ein hohes Gut, sie ist nicht bereit, ihn für oft viel zu ausufernde Gewerbegebiete zu opfern.“ Zugleich sprach Hartmann von einem Signal an „die Staatsregierung und an immer noch in alten Denkmustern verhaftete SPD-Kommunalpolitiker: Finger weg von intakter Natur“. (Zitat: Süddeutsche Zeitung)
Bei einem Bürgerentscheid haben sich die Bürger in Weiden gegen ein neues Gewerbegebiet entschieden. Weiden und Wörthsee?
Weiden und Wörthsee, die Gemeinsamkeit ist, dass beide Ortsnamen mit „W“ anfangen. Die Bürger von Weiden haben vergangenen Sonntag per Entscheid den Plan zum Neubau eines Gewerbegebiets gekippt, für den viel Wald gerodet hätten werden sollen. 2 ha etwa. Viel, vielmehr, als in Wörthsee, wo es um 0,2 bis 0,4 ha geht. Weiden ist allerdings auch fast zehn mal größer als Wörthsee. An den Haaren herbeigezogen? Ich meine nein. An beiden Orten wird das gleiche Problem deutlich. Grenzenloses Wachstum kann es nicht geben. Wir sind mit der Nutzung von Flächen, Wäldern, Wiesen, Naturräumen am Limit. Ein durchverstädterte Landschaft mit einzelnen Agrargroßbetrieben und vollgestopft mit Logistikzentren und Gewerbe“parks“, dazu asphaltiert mit 6-streifigen Autobahnen kann keine Zukunft haben. Ich möchte das kontaminierte Wort „Heimat“ gar nicht bemühen. Aber tatsächlich, die moderne „Heimat“ wie sie in unserer Nachbarschaft zum Beispiel in Freiham entsteht, taugt zum sozialen Brennpunkt der Zukunft, zu mehr nicht. Wir können nicht Kinder zwischen Großmärkten, Gewerbegebieten, Autobahnen und Ausfallstraßen aufwachsen lassen und dann glauben, sie werden zu einem kultivierten Umgang mit dem in der Lage, was wir ihnen hinterlassen.
Das gilt im Kleinen genauso in Wörthsee. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Bürgern von Weiden.
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