Im Winter 2020 hat die Initiative Wörthsee für Artenvielfalt Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl formuliert.
„Zeit zu Handeln“ – so der UNO Generalsekretär Guterres zum Auftakt der Weltklimakonferenz im Dezember 2019. Wir finden das auch und sagen, dass wir alle, in Wörthsee wie anderswo, in der Politik wie im Privatbereich und in der Landwirtschaft, mehr für den Klimaschutz tun müssen.
Aktiv für Artenvielfalt:
- Noch mehr Aufklärung über artenfreundlichen Garten-und Landbau
- Einhaltung und Verbesserung des Mähplanes der Gemeinde
- Eine Baumschutzverordnung und ein Kataster wertvoller Bäume einführen
- Viele insektenfreundliche, einheimische Bäume, B. Salweiden, pflanzen
- Ein Biotop-Kataster sowie ein Biotopverbund ist notwendig!
- In der Gemeindesatzung müssen versiegelte Einfahrten und Parkplätze verboten werden, ebenso sogenannte ,,Kiesgärten“.
- Die Ortsgestaltungssatzung der Gemeinde (aktualisiert am 7.12.2009) muss durchgesetzt werden:
Dort heißt es u.a.: Zur Straße dürfen nur „lebende Hecken aus standortheimischen Gewächsen“ gepflanzt werden. „Als Einfriedung an der Straßenfront sind nur Holzzäune, schmiedeeiserne Zäune, Maschendrahtzäune und lebende Hecken aus standortheimischen Gewächsen zulässig.“ „Einfriedungen dürfen an der Straßenfront eine Gesamthöhe bei Zäunen von 1,30 m und bei geschlossenen Hecken 1,30 m, gemessen von der Geländehöhe am Fahrbahnrand, nicht überschreiten.“
Klimanotstand in Wörthsee – Wörthsee for Future:
- Bebauungspläne müssen nach ökologischen Kriterien aufgestellt werden.
- Energiesparmaßnahmen in allen gemeindeeigenen Gebäuden, Energieberatung für alle Haushalte.
- Essen in gemeindeeigenen Einrichtungen, bei Empfängen u.ä. muss bio und fair sein.
- Eine Bürgerwindanlage an geeignetem Standort, an dem Arten nicht gefährdet werden, sollte errichtet werden.
- Eine Biogasanlage, mit anderen Gemeinden, für überflüssige Gülle ist dringend nötig für den Schutz des Sees und des Grundwassers.
- Eine energiesparende und insektenfreundliche Straßenbeleuchtung.
Sorge ums Wasser:
- Ernstnehmen der Probleme des Seewassers ( Schaum im See nach Regen, fauliger Seegrund, multiresistente Keime, Plastikabfall)
- Gülle und andere Gifte dürfen nicht in den See gelangen! (Problem:Oberflächenwasser)
- Keine Verwendung von Sonnencremes mit Mikroplastik (Hinweistafeln)
- regelmäßige, transparente Messung der Wasserqualität des Sees und der Zuflüsse
- Das Trinkwasser muss von der AWA permanent getestet werden, z.B. durch sog. Coliminder, nicht nur alle 4 Wochen!
Verkehrswende jetzt:
- Tempo 30 im gesamten Ortsbereich
- Mehr Sicherheit für Fußgänger, B, Zebrastreifen und bessere Beleuchtung der Wege.
- Sichere und durchgehende Radwege.
- Keine Zustimmung zu einem 6-spurigen Ausbau der A96 bis zur Ausfahrt Wörthsee.
- Ausweitung des Busnetzes, langfristig kleinere Elektrobusse in verkehrsarmen Zeiten. Oder ein System wie Omobi.
- Die geplanten Mitfahrerbänke finden wir super.
- Großer Wegweiser an der S-Bahn: Fußweg zum See
- Prüfung der Notwendigkeit eines 2. Supermarkts. Dieser Punkt ist bekanntlich pro Supermarkt entschieden worden. Die Auswirkungen auf den Verkehr werden wir genau beobachten.
Was uns noch am Herzen liegt:
- Für bezahlbaren Wohnraum: Fortsetzung der positiven Ansätze in der Wohnungspolitik, z.B. nach dem „Ulmer Modell“ ( ARD, 3.2.2020, 22.45 „Goldgrube Bauland“).
- Erinnerungskultur: Denkmal für Opfer der Nazizeit in Wörthsee, Förderung der Forschung darüber.
- Unterstützung der hier wohnenden Geflüchteten und der Helferkreise fortsetzen.
- Mehr Barrierefreiheit: keine Kieswege, kein Stolperpflaster wie in der Seestraße.
- Mehr Runde Tische und Bürgerdialoge zu wichtigen Themen der Gemeindepolitik.
„Einen katastrophalen Zusammenbruch des Klimas zu verhindern heißt, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. Und genau das müssen wir tun!“ (Greta Thunberg)
Das waren die Ideen vieler im Umwelt- und Klimaschutz engagierter Wörthseer*innen, zusammengestellt von Doja Muggenthaler
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