Der Wörthsee und wir
Die heile Welt des Wörthsees.
Unter dem Motto „Der Wörthsee und wir“ beteiligt sich die Initiative für Artenvielfalt am Umwelttag der Gemeinde am 19.September.
Wir haben 3 Schwerpunkte:
- In einem „See-ABC“ stellen wir dar, was wir am See lieben und was ihm schadet.
- Unter dem Titel „Mikroplastik und Co“ wird gezeigt, wie Reifenabrieb, diverser Plastikabfall, Zigarettenkippen usw. den See belasten.
- Außerdem wollen wir gemeinsam mit Interessierten überlegen, was wir tun können, um die Klimaerwärmung zu bekämpfen. Denn die wiederum führt zum Anstieg der Seetemperatur und damit zu weiterer Verringerung der Artenvielfalt.
Wir freuen uns auf lebendigen Austausch und viele Anregungen.
Wer mithelfen will, kann sich melden bei der Initiative Artenvielfalt.
Fotos vom Wörthsee: Ist die Seewelt noch heil?
Algenbildung am Seeufer an der Maistraße im Sommer 2021
Schaumbildung beim Kiosko am Birkenweg, August 2021
Vom Mäher zerfetzter Plastikmüll am Ufer des Auinger Bachs direkt am Birkenweg, 100 Meter vom See entfernt, August 2021
Ist die Seewelt noch in Ordnung?
Auf der Webseite des Gesundheitsamts zu den Badeseen wird die Wasserqualität des Wörthsees nach 2 Kriterien ausgewiesen: der Belastung mit Enterokokken sowie der Belastung mit Escherichia coli, also Kolibakterien. Ein hohes Vorkommen dieser Keime wäre für die Badegäste gesundheitsgefährdend.
Zunächst mag man Entwarnung geben – alle Messwerte liegen weit unterhalb der gesundheitsgefähdenden Grenzwerte. Beim zweiten Hinsehen fällt jedoch besonders der Messwert am Birkenweg von Ende Mai 2021 auf, bei dem trotz ungewöhnlich niedriger Wassertemperatur von nur 11,5 Grad der E-Coli Wert bei 247 liegt. Das deutet auf einen Eintrag durch den dort mündenden Auinger Bach hin. Die Wiesen entlang des Bachs wurden im Mai geodelt. Ähnliche Zusammenhänge mag man vermuten bei den Werten für August in Walchstadt (hier könnten allerdings auch die zahlreichen Wasservögel Thema sein) oder denen für Juni in Oberndorf und beim Fleischmann (Augustiner).
Eine Bitte, auch Vorjahresmesswerte zu erhalten, um mehr Vergleichswerte zu nutzen, wurde vom Gesundheitsamt nicht unterstützt.
Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim nimmt ebenfalls regelmäßig Proben des Seewassers. Die letzten im Internet auffindbaren Veröffentlichungen sind allerdings 15 Jahre alt. Damals lagen die Phosphatwerte des Seewassers mit mit 15 Mikrogramm/l eher hoch. Zum Vergleich: der Bodensee hat inzwischen einen Wert von nur noch ca. 7 Mikrogramm. Nitrate und Phosphate aus organischen Stoffen (Fäkalien) stammen vermutlich vorwiegend aus der Landwirtschaft rings um den See. Sie führen zur Überdüngung des Wassers. Diese kann sich an der Schaumbildung (s. Fotos oben) zeigen. Die Sauerstoffwerte des Seewassers liegen damals an der Seeoberfläche um 10 herum, was recht gut ist, am Boden des Sees allerdings im Sommer bei null. Taucher bestätigen uns, dass am Seegrund eine Schicht aus abgestorbenen organischen Materialien liegt.
Beim Umwelttag Wörthsee wären wir auf aktuelle Zahlen und Berichte der Experten der Behörden gespannt.
Initiative Artenvielfalt – DM -SB, Fotos SB, © alle Fotos 2021
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