UN-Artenschutzkonferenz im Dezember 2022
Vom 5.-17. Dezember 2022 findet in Montreal die UN-Artenschutz Konferenz statt. Wir versuchen, die Erfahrungen vor Ort mit dem globalen Problem zu vergleichen.
„die Veränderung der Land- und Meeresnutzung (ist) die wichtigste direkte Ursache für den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt in jüngster Zeit. An zweiter Stelle steht die direkte Ausbeutung natürlicher Ressourcen und an dritter Stelle die Verschmutzung; der Klimawandel und invasive gebietsfremde Arten waren deutlich weniger wichtig als die beiden wichtigsten Ursachen.“
Am 9. November 2022 hat das Magazin Science einen Artikel einer internationalen Forschergruppe, der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) unter dem Titel: „Die direkten Ursachen des jüngsten weltweiten anthropogenen Verlusts der biologischen Vielfalt“ veröffentlicht.
Nach systematischer statistischer Auswertung von mehr als 45.000 wissenschaftlicher Untersuchungen zum Verlust der Biodiversität kommen die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Ursache für den Verlust der biologischen Vielfalt in erster Linie die Umwandlung von Wäldern und Grünland in landwirtschaftliche Flächen sei. Die nächstfolgenden Probleme sind „ausbeuterisches Verhalten“ der Menschen gegenüber wildlebende Arten, sind Fischerei, Holzeinschlag, Handel und Jagd. Es folgen Umweltverschmutzung und Klimawandel.
Die Forscherinnen und Forscher fassen zusammen, dass „die Veränderung der Land- und Meeresnutzung die wichtigste direkte Ursache für den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt in jüngster Zeit ist. An zweiter Stelle steht die direkte Ausbeutung natürlicher Ressourcen und an dritter Stelle die Verschmutzung; der Klimawandel und invasive gebietsfremde Arten waren deutlich weniger wichtig als die beiden wichtigsten Ursachen.“
Es ist also das direkte Einwirken von immer mehr Menschen, wir haben nun die 8 Milliarden überschritten, auf die naturbelassene Umwelt und es ist bei uns vor allem die agrarindustrielle Intensivierung der Land- und Forstnutzung, die die Probleme schafft.
Die Erfahrungen hier in Wörthsee, wo eine rundherum intensiv betriebene Landwirtschaft den letzten Grillen den Garaus macht, wo ein sinnloser Supermarktbau die letzten Fledermäuse vertrieben hat, wo auch alle zeichen auf Wachstum gestellt bleiben – diese Erfahrungen stimmen nicht gerade optimistisch.
Der Verlust der Biodiversität zerstört unsere Lebensgrundlage, stellen die Wissenschaftler fest. 30% der globalen Fläche müssen dem Naturschutz unterliegen. Wird auf der Konferenz gefordert. In Deutschland sind das derzeit 6,2%. Glaubt jemand ernsthaft, dass bis 2030 daraus 30% werden? Dass Glyphosat, Nitrophoska blau & Co. (übrigens aus Erdgas produziert) von der hiesigen Bildfläche verschwinden? Bei den derzeit angestrebten Wachstumszielen?
Ein Kommentar zur Konferenz können Sie hier unter „Zum Kuckuck“ lesen.
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