Filmvortrag Bacherner Moos


Klaus Peter Hütt

Cornelia Siuda
Das Bacherner Moos – ein Schatz vor unserer Haustür
Das Bacherner Moos am Wörthsee ist eines der wertvollen Naturgebiete unserer Region. Moore sind einzigartige Lebensräume: Sie bieten seltenen Pflanzen- und Tierarten Schutz, schaffen Rückzugsorte für Vögel, Amphibien und Insekten und tragen so entscheidend zur Artenvielfalt bei. Doch seit den 1960er Jahren hat sich die Waldfläche im Moor stark ausgedehnt. Dadurch trocknet es aus, die Bodenvegetation wird verschattet, Arten verschwinden – und klimaschädliche Gase entweichen. Moore sind nicht nur Oasen der Biodiversität – sie spielen auch eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Nasse Moorböden speichern enorme Mengen an Kohlenstoff. Intakte Moore binden mehr CO₂, als jeder Wald es vermag. Werden sie jedoch entwässert oder zerstört, kehrt sich dieser Effekt um: Das Moor setzt Treibhausgase frei und verschärft die Klimakrise.
Um diesen Prozess umzukehren, wurden auf Initative des LBV im Februar 2024 gezielte Auflichtungsmaßnahmen durchgeführt. Mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde kam dabei eine besondere Technik zum Einsatz: Das Schnittgut wurde per Hubschrauber („Heli-Logging“) aus dem unzugänglichen Gebiet geflogen – schonend für den empfindlichen Torfkörper.
So entsteht Schritt für Schritt wieder mehr Licht, Vielfalt und Lebensraum im Bacherner Moos – ein Gewinn für Natur, Artenvielfalt und Klima. Den Erhalt dieses Naturjuwels zu sichern, heißt: Arten schützen, Klima stabilisieren und Lebensqualität bewahren – für uns und kommende Generationen.
Der Film
Der Filmemacher und Geograph Klaus-Peter Hütt hat die Arbeiten im Februar 2024 begleitet. Seine eindrucksvollen Bilder zeigen, wie Landschaftspfleger und Ehrenamtliche gemeinsam fast hundert tonnenschwere Bündel vorbereiteten, bevor der Hubschrauber in einer spektakulären Aktion das Holz aus dem Moor holte.
Auf unsere Initiative hin wird der Film nun im Kirchenwirt Veranstaltungssaal vorgeführt.
Moorexpertin Cornelia Siuda
Cornelia Siuda ist eine anerkannte Landschaftsökologin und Moorexpertin, die sich seit den 1980er Jahren in Forschung und Praxis intensiv mit Moorökologie und Moorrenaturierung befasst. Anfangs war sie an der TU München-Weihenstephan tätig, später selbstständig – und mittlerweile in Teilzeit auch als Managerin des Klimaprogramms Bayern Moore (KLIP2050) für die Regierung von Oberbayern beschäftigt.
Im Frühjahr 2023 wurde sie von der Süddeutschen Zeitung als Landschaftsökologin aus Kottgeisering porträtiert, die seit Jahrzehnten Moorflächen sowohl klimatisch als auch ökologisch wiederherstellt. Bereits 1988 war sie an der Renaturierung der Kendlmühlfilzen südlich des Chiemsees beteiligt – dem größten Hochmoor Südostbayerns.
Außerdem trat sie als Expertin im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags auf, wo sie betonte, dass Moorrenaturierung weit mehr ist als Klimaschutz, sondern ein Ansatz sei, der Artenschutz, Hochwasserschutz und kohlenstoffhaltige Wasserrückhaltung zusammen betrachtet und gewichtet