Ölunfall Wörthsee – ein Jahr danach

Auch nach über einem Jahr nach dem Ölunfall tritt aus dem Seeboden bei Störung Öl aus. Foto (10.9.2025): Stephan Bleek.

Die Stellen, an denen am 10.9.2025 Aufnahmen erstellt wurden. Foto: S. Bleek.

Die Situation am 10.9.2025 Foto: S. Bleek.

Die Situation am 10.9.2025 Foto: S. Bleek.

So sieht die KI den Vorgang. Foto: Chat GPT 5

Am 23. Juli 2024 ereignete sich auf dem Gelände der Feuerwehr Wörthsee ein Ölunfall. Rückstände aus einem Ölabscheider, das waren dickflüssige Ölschlämme, wurden „versehentlich“, wie es anfangs heißt, in den Regenwassergully gekippt. Sie gelangten direkt in den Auinger Bach, der nach 200m am Rand des Badeplatzes beim Il Kiosko in den Wörthsee fließt. Reste des Öls sind mittlerweile in etwa 10 Zentimeter Tiefe am Seeboden in der Mündung des Bachs für die kommenden Jahrzehnte eingelagert. Bei Störung mit einem einfachen Unkrautstecher steigt auch jetzt Öl auf. Die Behörden leugnen dies ab.

Video vom 10. September 2025. 17 Uhr

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Die Behörden

Der BUND Bund Naturschutz in Bayern hatte vor einigen Tagen beim Gesundheitsamt Starnberg nachgefragt, ob noch Erkenntnisse zum Öl am Wörthsee gewonnen worden seien. Die Behörde schreibt am 10.9.: „Sowohl das Wasserwirtschaftsamt Weilheim als auch die fachkundige Stelle für Wasserwirtschaft im Landratsamt Starnberg und das Gesundheitsamt Starnberg konnten dabei weder im Auinger Bach noch am angrenzenden Wörthseeuferbereich Ölrückstände sehen oder wahrnehmen. Auch bei der letzten Kontrolle am 08.09.2025 (also 2 Tage vor diesen Aufnahmen!) durch das Gesundheitsamt Starnberg waren ebenfalls keine Ölrückstände zu eruieren.“ Nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses sagen.

Das Video zeigt dagegen, dass das Öl in der Sand und Kiesschicht des Seebodens eingelagert ist. Bei einer Störung steigen, wie zu sehen, auch Gasblasen auf, die an der Wasseroberfläche einen Ölfilm produzieren. Es gibt Bereich mit schwächerer Aktivität und regelrechte Hotspots. All dies ist keine überraschende Erkenntnis. Da versäumt wurde am Beginn des Öleintrags Maßnahmen gegen die am Boden des Bachs wandernden Ölschlämme zu unternehmen, haben diese sich dort, wo die Strömung schwach ist, in den Seeboden eingelagert. Dies hatte uns ein fachkundiger Chemiker und ein Umweltingenieur bereits im August 2024 genauso beschrieben, wie hier mitgeteilt. 

Das Öl wird einige Jahrzehnte im Seeboden stecken, bis es von Mikroorganismen abgebaut worden ist. Das Betreten des Bachs- und Seebodens in der Zone an der Bachmündung sollte besser unterlassen werden, damit kein Öl an die Oberfläche tritt. Die im Sommer dort oft zu beobachtenden spielenden Kinder kommen mit den Schadstoffen in Berührung, was aber nur problematisch wäre, wenn sie größere Mengen des öligen Wassers verschlucken. Ein Hinweis wäre angebracht. Bei dem geplanten Neubau der Brücke der Seepromenade über den Bach wird im betroffenen Gebiet vermutlich großflächig gebaggert. Bei diesem Eingriff werden erneut größere Mengen der eingelagerten Schadstoffe im Wasser und im Uferbereich verteilt werden.