„Die Erde ist wie eine Rose,
rieche daran
und gib sie weiter an deine Mitmenschen!“
Initiative Artenvielfalt
Aktiv für den Naturschutz
„Wörthsee für Artenvielfalt“ ist eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Wörthsee, die sich für den Artenschutz, gegen den Klimawandel und für eine behutsame Entwicklung der Gemeinde einsetzt. Im Mai 2018 hatte sich die Initiative von einigen engagierten Frauen erstmals an die Öffentlichkeit in der Gemeinde gewandt.
Es gibt zunehmend weniger Insekten, auch in Wörthsee. Seit 1989 sind 76% der heimischen Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und andere Insekten verschwunden. Das hat Folgen: Fürs Bestäuben von Pflanzen, fürs Überleben der Vögel, der Fledermäuse, der Igel und anderer Insektenfresser.
Wir, die Initiative Artenvielfalt, sind hier in Wörthsee aktiv geworden und kümmern uns gemeinsam mit der Gemeinde, mit Gartenbesitzern, Landwirten und Vereinen darum, dass es in Wörthsee und anderswo weiterhin summt, zwitschert und blüht.
Chronik der Initiative „Wörthsee für Artenvielfalt“
„Tag des Artensterbens“, März 2021. Foto: SB
Buchen schlagreif gemacht. Am Buchteil 12.2.2021. Foto: SB
Noch ein Bild direkt am Straßenrand. Foto: Gerda Büttner
Ein Vortrag von Dr. Fleischmann auf dem Münchner Tollwood Festival zum gleichen Thema
Straßenrand Graf Toerring Straße. Kaum dass nicht mehr gemäht wird, sind die Blühpflanzen wieder da! Foto: Gerda Büttner
„Wir wollten etwas tun für die Bienen, die gerade in im Volksbegehren „Rettet die Bienen“ Thema waren. Bei den vielen Gärten in Wörthsee kann jeder etwas tun. Aber auch die Gemeinde und ihr Bauhof, indem sie die vielen Randflächen an entlang von Straßen und Wegen besser bewirtschaftet, was vor allem heisst, später im Jahr mäht.“
Die Initiative Artenvielfalt war mit einem Stand vertreten, an dem viele gute Gespräche geführt wurden.
Wo stehen wir bei der Energiewende? Welche Aufgaben stehen an? Dazu haben wir eine Übersicht erarbeitet.
Am Sonntag, den 10. September, fand der „Umwelttag Wörthsee“ am Rathaus statt. Unsere Initiative Artenvielfalt war mit einem Stand vertreten, der auf großes Interesse gestoßen ist.
Am Sonntag, den 25. September, fand der „Energietag Wörthsee“ am Rathaus statt. Die Initiative Artenvielfalt war mit einem Stand vertreten.
Die Initiative für Artenvielfalt lädt ein: WENIGER TEMPO – MEHR LEBENSQUALITÄT Diskussionsveranstaltung.
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn private Investitionen mobilisiert werden. Wörthsee hat genug Dachflächen, um rechnerisch im Stromverbrauch energieautark zu werden.
Im sog. „Kuckuckswald“ in Steinebach sollen nach den Fällungen für den neuen Supermarkt wieder wertvolle alte Buchen abgeholzt werden.
Gerne folgten wir der Einladung, uns am Umwelt-Aktionstag (19.9.) mit einem Infostand zu beteiligen.
Ein großes Problem stellt die zunehmende Verdichtung auf den Baugrundstücken dar. Investoren kaufen Grundstücke, reißen die darauf stehenden Einfamilienhäuser ab, und bauen mehrere neue Objekte auf das Grundstück. Ein Millionengeschäft. Das Ortsbild leidet zunehmend unter diesen Maßnahmen. Die Gärten werden verkleinert oder verschwinden, die Bodenversiegelung nimmt zu.
In Seefeld soll am Rand der Flur zu Wörthsee ein 200 Betten Großkrankenhaus gebaut werden. Das würde bedeuten, dass etwa 3 Hektar Fläche gerodet und versiegelt werden müssten.
Leider ist auch der Buchenwald gefährdet, der sich auf Burgselberg und Steinberg durch Wörthsee zieht. Allein in den letzten Jahren wurden in diesem Bereich ca. 15 000 qm teils legal teils illegal gerodet oder abgeholzt. In Walchstadt hat der Gemeinderat beantragt, Waldgrundstücke in Bauland umzuwandeln. Der Wald schwindet also. „Beseitigung von Gefahrbäumen“ wird auf Kritik entgegnet. So verlieren wir nach und nach den geschützten Waldrücken, der die Landschaft und das Ortsbild prägt, zum Landschaftsschutzgebiet gehört und als „Erholungswald“ kartiert ist.
Positiv sind dagegen Neupflanzungen von einzelnen Baumgruppen im Gemeindegebiet. Diese ersetzen leider bei weitem nicht, was verloren geht.
„Jeder Quadratmeter und jede Maßnahme zählt!“ sagen die Insektenforscher. Und wir auch. Wir können nicht im Großen hehre Klima- und Umweltziele verfolgen aber im Kleinen vor Ort wegschauen. Daher machen wir weiter mit vielen Tipps und Intiativen für mehr Insektenschutz und mehr Vorschläge für Gärten und Freiflächen.
Als sich zeigte, dass unsere Einwendungen gegen dieses Bauvorhaben nicht gehört werden, gründeten einige von uns mit anderen das Bündnis „Rettet den Kuckuckswald“ und unterstützen seither das Bürgerbegehren gegen den „Vollsortimenter“, das am Ende nicht erfolgreich war. Unterlagen dazu liegen im Archiv Bürgerbegehren.
Oktober 2020: Wörthsee zeigt sich
Bei „Wörthsee zeigt sich“ am 11.10. 2020 waren wir auch durch einen Stand vertreten. Viele interessante Gespräche und Kontakte entwickelten sich dort. Wir wiesen mit Bildtafeln u.a. auf die Gefahren für den „Kuckuckswald“ hin, die durch den Neubau eines großen „Vollsortimenters“ entstehen würden. Außerdem zeigten wir Bildtafeln zum Insektensterben, zu artenfreundlichem Gartenbau und vielem anderen. Am 11. Oktober haben wir auch über das problematische Supermarktprojekt informiert.
Sommer 2020: Runde Tische
Im Jahr 2020 entwickelte sich im Zusammenhang mit der Kommunalwahl ein Gedanke: Alle Umweltgruppen wollten sich regelmäßig, d.h. einmal im Vierteljahr, mit der neuen Umweltbeauftragten, Frau König-Schmidbauer, u.a. Vertreter*innen der Gemeinde im Rahmen eines „Runden Tisches“ zusammensetzen.
Im Sommer und im Herbst 2020 gab es nun 2 solcher Treffen unter Coronabedingungen, seither wegen des Lockdowns nur noch Einzelgespräche. Sie fanden in guter Atmosphäre statt, zahlreiche Themen wurden angesprochen, vor allem auch die Probleme mit dem Seewasser, das durch Gülle beeinträchtigt wird sowie eine Erweiterung des Mähplanes.
Wir freuen uns, dass in diesem Jahr viele Wegeränder, z.B. in der Graf-Toerring-Straße und in der Wesslinger Str. nun endlich erst im Herbst gemäht wurden (siehe Foto), allerdings müsste auch das Mähgut entfernt werden, damit die Flächen mager bleiben. Das soll noch geklärt werden.
Im Frühjahr 2020 haben wir Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl veröffentlicht.
März 2019 Veranstaltung mit Andreas Fleischmann
Nachdem wir uns zu Beginn des Jahres 2019 aktiv am Volksbegehren „Rettet die Bienen“ beteiligt hatten, luden wir jetzt im März 2019 Dr. Fleischmann für einen Vortrag ein. Wir wollten, dass noch mehr Menschen seinen inspirierenden Vortrag hören konnten. Die Gemeinde unterstützte uns, so konnten wir uns im Rathaussaal unter dem Motto „Wörthsee soll blühen“ mit ihm treffen. Es kamen Hunderte, viele saßen auf dem Boden und auf den Fensterbänken, viele mussten wieder umkehren, weil sie keinen Platz mehr fanden. Jetzt, in Coronazeiten, ist so etwas gar nicht mehr vorstellbar!
Andreas Fleischmanns Vortrag begeisterte alle und motivierte viele, in ihren Gärten mehr Artenvielfalt zuzulassen oder politisch aktiv zu werden.
Als erstes organisierten wir im Juni 2018 einen „Runden Tisch“ im Seehaus Raabe, zu dem wir unsere Bürgermeisterin, Frau Muggenthal, alle im Gemeinderat vertretenen Parteien und Gruppierungen, sowie andere Gruppen wie Gartenbauverein, Bund Naturschutz, Mitglieder des Vogelschutzbundes usw. einluden.
Es kamen sehr viele, jede/r gab ein Statement zum Artensterben ab, wir diskutierten trotz großer Hitze sehr lange. Fast alle zeigten große Besorgnis wegen der negativen Entwicklung der Biodiversität.
Zahlreiche Vorschläge wurden gesammelt: Mehr Blühflächen in der Gemeinde, Aufklärung über artenfreundlichen Gartenbau, Vermeidung unnötiger Versiegelung, Baumschutzverordnung, Problematik der Laubbläser/ Laubsauger usw.
Von da an wurden wir mehr, wir veranstalteten wir regelmäßig Stammtische und tauschten uns mit ähnlichen Initiativen, z.B. in Berg und Seefeld, aus.
Wir führten Gespräche mit der Bürgermeisterin und dem Leiter des Bauhofes, weil wir uns über unnötiges Abmähen geschützter Blumen an unseren Straßenrändern ärgerten. Wir pochten auf die Einhaltung des lange vergessenen Mähplanes, der dies eigentlich verhindern sollte.
Die Gemeinde hat für die Neupflanzung von Streuobstbäumen gesorgt. Foto: Bk
Artensterben und Klimakollaps
- eine Gemeindepolitik, die mögliche Maßnahmen gegen den Klimakollaps prüft und unternimmt;
- eine Gemeindepolitik, die dem Artensterben aktiv begegnet;
- eine Gemeindepolitik, die ihre Maßnahmen auf ihre Folgen für Natur und Landschaft prüft;
- eine Gemeindepolitik, die den Schutz unserer einmaligen Landschaft ernst nimmt;
- eine Gemeindepolitik, die Flächenverbrauch und Bodenversiegelung stoppt;
- Einen Beitrag von jedem von uns. Prüfen Sie Ihre Verhalten auf mögliche Folgen für Klima, Natur und Tierwohl!
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