Ringelnattern wieder in Wörthseer Gärten

Ringelnattern wieder in Wörthseer Gärten

Ringelnatter in einem Wörthseer Garten, Juni 2021.

Ringelnatter in einem Wörthseer Garten. Foto: DM

Wir freuen uns, dass in einigen Wörthseer Gärten wieder Ringelnattern aufgetaucht sind. Die Ringelnattern sind streng geschützt, sie dürfen weder gefangen noch getötet werden.

Im tierfreundlichen Garten könnt ihr der Ringelnatter das bieten:

  • Einen Teich zum Jagen
  • Ein ruhiges Ufer zum Sonnen
  • Einen großen Komposthaufen zur Eiablage und zum Überwintern.

Vielleicht haben noch mehr von euch Lust, uns Fotos zu schicken.

Mehr zur Ringelnatter ist auf der Seite des NABU zu finden.

D.M.

Ringelnattern wieder in Wörthseer Gärten2021-06-24T18:59:21+02:00

Rasenmähen schadet der Artenvielfalt

Spätes Mähen im Juli nützt der Artenvielfalt

Es ist eigentlich einfach: Lässt man die Wiese ausmagern und mäht spät, ist ein wunderbarer Wildblumenteppich die Belohnung. Wie hier am Gemeindezentrum Etterschlagerstraße. Foto: DM

Waldvögelein-Orchidee-Wörthsee

An der Graf-Toerring-Straße blüht jetzt wieder das Waldvögelein, eine seltene Orchideenart. Es kann blühen, weil nicht vorzeitig gemäht wurde. Foto: Sepp Obermeier

Blühende Wiese an der Wesslinger Straße. Ein prachtvoller Obstgarten Fotos: SB

Wir haben seit einiger Zeit auf die Vorteile hingewiesen, die in den Gärten und an den öffentlichen Wegrändern für Insekten und für das Auge der Menschen entstehen, wenn der Zeitpunkt der ersten Mahd auf Ende Juni geschoben wird. Die Gemeindeverwaltung hat dieses Anliegen an vielen Straßenrändern bereits umgesetzt. In vielen Privatgärten in Wörthsee funktioniert es ebenso.

Ein „normal“ im Mai und Juni wöchentlich gemähter Rasen lässt keine Wildblumen, die eine wichtige Insektennahrung sind, hochkommen. Zudem werden durch das Mähen mit einem Motormäher viele Kleintiere, wie junge Frösche, Grashüpfer, Käfer usw. angesaugt und zerhäckselt.

Wer etwas für die Artenvielfalt tun will, sollte also vom klassischen „englischen“ Rasen Abschied nehmen, höchstens noch für spielende Kinder einen Teil der Rasens kurz halten.

Der Wildbienenexperte Paul Westrich empfiehlt, den Rasen nur noch 2 bis 4x im Jahr zu mähen. Durch das hohe Gras kommt man am besten mit einer (Motor-) Sense oder mit einem Balkenmäher.

Nach der Margeritenblüte mähen

Das erste Mal sollte man erst mähen, wenn die Margeriten verblüht sind. Wichtig ist, den Rasen nicht mehr zu düngen und den Rasenschnitt möglichst schnell abzutragen, da er als Mulch wieder eine Düngewirkung entfalten würde. So kann sich bald eine gewisse Artenvielfalt entwickeln: Gänseblümchen, Löwenzahn, Klee, Gamander-Ehrenpreis, Spitzwegerich, Scharfer Hahnenfuß, Gundelrebe und vieles andere.

Eine richtige Wildblumenwiese anzulegen ist wesentlich mühsamer, dafür muss die alte Grasnarbe abgetragen und regionales Saatgut ausgebracht werden.

Zum Glück gibt es in Wörthsee und anderswo immer mehr Gartenbesitzer*innen, in deren Gärten die Wiesen ganz oder teilweise blühen dürfen. Ein allmählicher Wandel der veralteten Vorstellungen von einem „ordentlichen“ Garten ist zu beobachten.

Mehr zu einem insektenfreundlichen Garten und kostenlose Beratung:

Tel. 0221 – 968 91 94

Email: kontakt@summende-gaerten.de

Rasenmähen schadet der Artenvielfalt2021-06-24T18:13:37+02:00

Kleine Schritte im Garten – große Wirkung für Insekten

Im Garten an die Insekten denken

Mit kleinen Maßnahmen können Gartenbesitzer viel für unsere Bienen tun. Mit der Dichternarzisse zum Beispiel.
Dichternarzissen im Gartenbeet

Beet mit Dichternarzissen. Foto: DM

Dichternarzisse

Im Garten kann man mit den richtigen Blühpflanzen Insekten helfen, zu überleben. Zum Beispiel mit der Dichternarzisse. Foto: SB

Gekauftes und Wildes nebeneinander

Die weißen Dichternarzissen hab` ich auf Empfehlung von Biogärtnern im Herbst zum 1. Mal gesteckt. Sie blühen im späteren Frühjahr, duften , sind eine gute Bienenweide und eignen sich gut zum Verwildern.

Ringsum hat sich, außer dem Phlox ganz links, einiges wild angesiedelt:
Akelei, die hoffentlich bald blühen wird.

Das Scharbockskraut (herzförmige Blätter) hatte im März/April unzählige kleine gelbe Blüten. Es breitet sich gewaltig aus, lässt sich aber auch leicht entfernen.
Im Gegensatz zum Giersch, den fast alle Gartenliebhaber*innen hassen. Ich verwende ihn wie Spinat und mixe ihn in Smoothies rein. Trotzdem kann ich auf das Jäten dieser starken Pflanze nicht ganz verzichten.

DM

Auch Balkonpflanzen werden von Wildbienen geschätzt – nur die richtigen sollten es sein. Wir haben einige Glockenblumen, Lavendel und andere Bienenfreundliche Pflanzen gesetzt. Die Bienen kommen in großer Zahl und werden zu Fotomodellen….

Kleine Schritte im Garten – große Wirkung für Insekten2021-06-15T22:18:50+02:00

Die Gartensaison ist eröffnet

Die Gartensaison ist eröffnet. Diesmal naturnah gärtnern!

In Deutschland gibt es 17 Millionen Privat- und Kleingärten. Wenn sie naturnah bewirtschaftet und gepflegt würden, wäre dies ein großer Gewinn für die Artenvielfalt. Der Bund Naturschutz gibt online gute Tipps zur Bewirtschaftung des Gartens. Wir haben einige Beobachtungen dazu.

Naturnaher Garten nach Baumarktart. Foto: DM

Riechen Sie mal hieran! Naturnahe Wiese im Garten Osterwaldstraße in München. Foto: SB 3.5.21

Liebevoll gepflegter Wegrand in Steinebach. Hanichelzaun mit Steinbrech…

… und sein Pendant: „Orbanzaun mit Todesstreifen“. Fotos SB.

So riecht das Frühjahr – Das moderne Konzert der „4 Jahreszeiten“

Das Frühjahr der Natur riechen wir, das Frühjahr des Baumarkts dagegen hören wir. Jetzt, Anfang Mai, wechselt das dominante Instrument im Konzert der 4 Jahreszeiten vom Duett von Häcksler und Kärcher (Frühjahr) zum Solo „Rasenmäher“ (Sommer). Wir freuen uns schon auf das Trio der Laubbläser, Kärcher und Häcksler im Herbst. Die Winterinstrumente dürfen Sie raten. Richtig, Solo für die Motorsäge im Gespräch mit Schneepflug und Fräse. Richtig stinken tun diese Geräte dazu auch noch.

Eine nimmersatte Dienstleisterbranche

Kaum also, dass ein Grashalm etwas grün geworden und einige Millimeter gewachsen ist, wird er abgemäht. Mit ihm alle Blütenansätze von Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut, Traubenhyazinten, Löwenzahn oder die Kuckucks-Lichtnelke. Mein Eindruck ist, dass in unserer Gesellschaft eine nimmermüde Dienstleistergarde für viel zu viele schädliche und unnütze Arbeiten ausschwärmt. Wir schaffen auch im Garten Bruttosozialprodukt. Aber stiften wir wirklichen Nutzen damit? Im Gegenteil. Wir verbrauchen unnötig Motorenergie, stoßen auch hier immer mehr CO2 aus, zerstören die Blühpflanzen, die die Lebensgrundlage der Insekten sind. Die Artenvielfalt geht zu Grunde. Der Garten, den der Maschinenpark vom Baumarkt mit viel Krach erzeugt, ist langweiliger Murks. Also, liebe Gartenbesitzer: Den eigenen Tatendrang zügeln, die Baumärkte meiden und vor allem die Beauftragten mit klaren Regeln in die Schranken weisen! Beim Mähen immer Blühinseln stehen lassen und vor Juni-Juli am besten gar nicht mähen!

35 Jahre Naturnähe

Wie es anders geht, zeigt zum Beispiel eine Gartenwiese, die seit 35 Jahren erst spät im Frühsommer gemäht wird. Damals hatten wir dort gewohnt und auch einige Narzissen, Tulpen und Krokusse gesetzt. Der Hausmeister wurde auf Zurückhaltung verpflichtet und die Wiese sieht jetzt im Frühjahr so aus, wie auf dem Foto vom 3. Mai 2021 zu sehen. Die Krokusse sind schon verblüht – einige Tulpen blühen noch! Jahr für Jahr noch nach drei Jahrzehnten! Wiesenschaumkraut gab es 1985 noch nicht, es hat sich seitdem überall ausgebreitet. Der früher allein dominierende Löwenzahn ist auf locker verstreut stehende Exemplare ausgemagert, die blaue Kuckucks-Lichtnelke gedeiht.

Spaziergang in Steinebach

Es gibt in Steinebach einen Weg, an dem man auf nur 10 Metern unser Problem studieren kann. Auf der einen Seite ein Jahr für Jahr mit unglaublicher Liebe und Passion gepflegter Wegrand, der blüht und gedeiht und mit kleinen Hölzchen, Stöckchen und Schnüren gegen trampelnde Mitbürger oder ihre überbreiten SUVs geschützt wird. Dazu der klassische hölzerne Hanichelzaun, ein Insignium des bayerischen Bauerngartens.

Das Gegenbild: ein banaler Schotterstreifen zusammen mit dem im Baumarktjargon wunderbar benannten „Doppelstabmattenzaun“. Ich finde, dieser Auswuchs der Baumarktkultur hieße viel treffender „Orbanzaun“. Er erinnert mich immer an den Grenzzaun, den der ungarische Potentat 2016/17 zum Schutz von Europas Aussengrenze errichten ließ. Nun also halten geschotterte „Todesstreifen“ und Hochsicherheits-Metallzäune Einzug in den deutschen Vorgarten.

„Gärtnern ist ein Prozess des Wachsens und Gedeihens von Tieren und Pflanzen und des Lernens beim Gärtner,“ schreibt der Bund Naturschutz. Und ruft Sie auf, in Ihrem Garten naturnah zu arbeiten, auf Pestizide zu verzichten und mit einfachen Mitteln gesunden Lebensraum für Pflanzen, Insekten, Vögel und Menschen zu schaffen. Mehr dazu auf der Seite des Bundes Naturschutz, „Insektenfreundlicher Garten“.

Insekten sind zurück – sogar in der Großstadt

Auf weiteren Fotos (ganz unten) sehen wir einen Aurorafalter (Anthocharis cardamines) auf einer Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Photographiert am 3. Mai an einem Beetrand im gleichen Garten in München. Der Aurorafalter mit zusammengeklappten Flügeln ist perfekt getarnt. das Muster der Flügel imitiert den Blütenstand seiner Lieblingspflanze. Es gibt andere Exemplare dieses Falters, deren Flügelunterseiten Pflanzen wie das Wiesenschaumkraut imitieren. Derjenige, der seinen Garten geduldig wachsen lässt, kann solche wunderbaren Erfahrungen machen.

Stephan Bleek.

Aurorafalter auf Knoblauchsrauke. Aufgenommen in München am 3. Mai 2021. Fotos: SB

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Die Gartensaison ist eröffnet2021-06-07T10:58:44+02:00
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